Nachgefragt


Drei Fragen zum Thema Leadership Development

Leadership Development ist heute mehr denn je ein wichtiges Instrument für Unternehmen, ihre Mitarbeitenden zu entwickeln sowie sie bei immer anspruchsvoller werdenden Aufgaben zu unterstützen und umfasst damit wesentlich mehr Aspekte als «Führungskräfteentwicklung». Gute Führung will gelernt sein. Hier einige persönliche Einblicke von Anabel Hengelmann in den Bereich Leadership Development, Führung und eigene Entwicklung.


Q: Was verstehen Sie unter Leadership Development?

Anabel Hengelmann: Auch für mich ist Leadership Development mehr als nur reine Führungskräfteentwicklung, denn eine junge Führungskraft braucht anfangs Unterstützung, um in ihre neue Funktion hineinzuwachsen, dann aber eher einen Sparringspartner. Es hilft, wenn man sich als Führungskraft immer wieder selbst und vor allem mit anderen spiegelt.

Gerade in einer leitenden Funktion hat man oft niemanden, der einem ein offenes Feedback gibt. Ich habe das immer sehr geschätzt und es hat mich weitergebracht; das verstehe ich unter Leadership Development. Ausserdem hilft es, gerade bei schwierigen Entscheidungen, sich die unterschiedlichsten Standpunkte anzuhören und zu diskutieren.

Externe Berater, Coaches oder Trainer bringen hierfür viele Vorteile mit. Ausserdem: Jeder braucht mal Lob und Anerkennung, was Menschen in leitenden Positionen in der Regel wenig bis gar nicht bekommen. In all dem sehe ich meine Aufgaben im Bereich Leadership Development Führungskräfte zu unterstützen.

Q: Welche Aspekte sehen Sie beim Thema Leadership Development?

A: Der Unterschied zwischen einer guten Führungskraft, einem Unternehmer mit Leadership, und einem Manager ist für mich, dass der erste Spass an seiner momentanen Aufgabe hat, dort was bewirken will, sich einbringen will, Ideen hat, was gestalten will.

Der Manager kümmert sich um seine Karriere. Dabei bringt er sich natürlich auch ein, aber er versucht sich fachlich zu optimieren und keine Fehler zu machen. Aus meiner Sicht kommt hier oft der Punkt, dass man sich auch persönlich weiterentwickeln sollte, zu kurz.

Das ist ein sehr wichtiger Aspekt, um mit den Herausforderungen unserer sich ständig ändernden Umgebung umgehen zu können, zukunftsfähige Entscheidungen zu treffen und damit für grössere, neue Aufgaben gerüstet zu sein.

Q: Was zeichnet in Ihren Augen guten Führungsstil aus?

A: Zu guter Führung gehören für mich Mut, Kreativität und eigene Werte. Darunter verstehe ich, dass eine Führungskraft Mut hat zu entscheiden, neue Wege zu gehen, und ihre Entscheidungen anhand der eigenen Werte überprüft.

Ein guter Führungsstil wird auch oft von Empathie und dem Wunsch, die Mitarbeitenden zu fordern und zu fördern, begleitet. Einfacher ist es, wenn man Menschen gern hat, und jeden im Unternehmen für das, was er macht schätzt und respektvoll behandelt. Wenn es den Mitarbeitenden gut geht, wenn sie ihre Arbeit gerne machen, wird das Unternehmen mit einem guten Spirit und Erfolg belohnt, meistens auch mit vielen Innovationen.

Klare Linien im Sinne von «hart, aber fair» sind für einen guten Führungsstil in meinen Augen zusätzlich hilfreich. Dabei meine ich nicht, nicht auch mal fünf gerade sein zu lassen, sondern offen, transparent und stufengerecht zu kommunizieren.

Aber für guten Führungsstil braucht es vor allem Authentizität, und damit ist er persönlich. Jede gute Führungskraft sollte an einem für sie und ihre Situation passenden Führungsstil arbeiten.

Wenn Sie wollen, unterstütze ich Sie gerne dabei, mit Verstand und Leidenschaft und Herz dran zu sein.